Kanalkamera

Klempner bearbeiten so gut wie alle Aufgaben, die an einem Abwassersystem erledigt werden müssen. Dafür brauchen Sie drei Dinge: eine umfassende Ausbildung, viel Erfahrung und technische Hilfsmittel. Zum letzteren Bereich gehört auch die Kanalkamera. Äußerlich ist sie sehr unscheinbar. Ein Laie könnte sie beinahe mit einer einfachen Webcam verwechseln. Eine Webcam kann es jedoch nicht einmal annähernd mit der Ausstattung einer Kanalkamera aufnehmen. In letztere eingebaut befindet sich nämlich eine GPS-Sonde. Der Kamerakopf lässt sich in jede Richtung drehen. Und das Bild wird durch eine helle LED-Lampe stark verbessert. Besonders wichtig ist die Tatsache, dass die Kamera mit einem außergewöhnlich langen Kabel an einem Monitor angeschlossen ist. Die Länge ist notwendig, damit die Verbindung auch dann bestehen bleiben kann, wenn sich die Kamera in der hintersten Abzweigung eines Abwassersystems befindet.

Wie geht der Fachmann beim Einsatz einer Kanalkamera vor?

Zunächst einmal braucht der Fachmann einen Grund für den Einsatz. In der Regel liegt entweder eine ungewöhnlich widerstandsfähige Verstopfung oder ein bei einer Dichtigkeitsprüfung festgestelltes Leck vor. Die Aufgabe der Kanalkamera ist es, herauszufinden, wie das Problem aussieht und wo es ist. Dafür muss der Klempner zunächst die Abwasserrohre reinigen. Nun wird die Kanalkamera in die Hauptleitung gesetzt. Von dort aus sucht sie alle Rohre ab. Der Klempner schaut sich die Bilder auf dem Monitor an, speichert interessante Aufnahmen mit den dazugehörigen GPS-Koordinaten und steuert die Kamera in die richtige Richtung. Nach dem Einsatz der Kanalkamera muss der Klempner die Bilder auswerten, einen Plan erarbeiten und die Reparatur durchführen.